Genügend Nahrung auf dem Land
Heute sind knapp 1 Milliarde Menschen unterernährt: Jede siebte Person hat nicht genug zu Essen, um ein gesundes und aktives Leben zu führen. Weltweit stellen Hunger und Unterernährung das grösste gesundheitliche Risiko dar und haben grössere Auswirkungen als AIDS, Malaria und Tuberkulose zusammen.
Etwa drei Viertel der unterernährten Menschen leben in ländlichen Gegenden in den Entwicklungsländern, hauptsächlich in exponierten landwirtschaftlichen Regionen mit geringer Wertschöpfung. Hier liegt ein Paradox: Die Menschen, die an Hunger leiden, leben meist auf dem Land, mitten im Kulturland. Von diesen Bauernfamilien leiden die Frauen und Kinder ganz besonders.
FH hilft der ländlichen Bevölkerung, mehr und besser zu produzieren.
Dank neuen Maniok-, Bohnen-, Soja-, Sonnenblumen- und anderen Pflanzensorten können die Bauern und Bäuerinnen bessere Qualität und grössere Mengen einbringen. In den Schulungsangeboten von FH lernen die unterstützten Bauerngruppen, wie sie die Pflanzen besser anbauen und die Ernten besser lagern können. Mit dem koordinierten Verkauf ihrer Produkte können sie ausserdem höhere Preise erzielen. In einem zweiten Schritt werden die informellen Bauerngruppen zu Genossenschaften weiter entwickelt. So werden sie Teil der örtlichen Kleinwirtschaft und können Bankdarlehen erhalten, um Investitionen zu tätigen und die Produktion auszubauen.
Die landwirtschaftlichen Projekte haben auch einen ökologischen Aspekt: In hügeligen Regionen wie in Ruanda, Burundi und in der DR Kongo werden Bäume angepflanzt, Terrassen gebildet und Erosionsschutzgräben ausgehoben. Mit diesen Massnahmen wird die Abtragung des wertvollen Humus an der Bodenoberfläche verhindert und ein Umfeld geschaffen, in dem sich die Pflanzenkulturen wohl fühlen. Im Zusammenhang mit dem Reisanbau werden in Uganda und Kambodscha Projekte geführt. Viele Teilprojekte betreffen auch die Haltung von Nutztieren, wie Hühner, Ziegen und Schweine.
Die landwirtschaftliche Entwicklung führt auch zu einer Stärkung des sozialen Zusammenhalts und des Zusammenlebens. Mit den erzielten Gewinnen können die Familien die Kosten für Schule und medizinische Betreuung ihrer Kinder decken. So werden Kindersterblichkeit und Unterernährung bekämpft.